Am Montag, 22.10.2007, haben sich vier Mitglieder des Kooperationsausschusses unserer Gemeinde zu einem Gespräch mit dem neuen Weihbischof, Dr. Franz-Josef Overbeck, getroffen.
Zur Erinnerung: Schon nach der Aufläsung des Kooperationsrates der Pfarreien Heilig Geist, St. Gottfried/Maximilian Kolbe und St. Sebastian haben wir den Weihbischof um ein Gespräch gebeten, um ihm unsere Sorgen und Anliegen persönlich mitzuteilen. Mit Verweis auf die anstehenden Entscheidungen im Verwaltungsrat des Bistums hat er dieses Gespräch vorerst abgelehnt. Der Verwaltungsrat des Bistums hat in der Sitzung vom 12.10.2007 unter Mitwirkung Weihbischof Overbecks einen doppelten Beschluss gefasst:
1. Entgegen dem Antrag von Heilig Geist und St. Sebastian werden keine neuen Kirchenvorstände gewählt.
2. Heilig Geist und St. Sebastian fusionieren mit Wirkung vom 02./03.03.2008 zu einer neuen Pfarrei.
Angesichts dieser Entscheidung - der Gesprächsbedarf war nun dringender denn je - haben wir den Weihbischof erneut um einen Termin gebeten. Die Einladung erfolgte nunmehr für den vergangenen Montag, 22.10., um 15.00 Uhr. Aus eigener Initiative hat Overbeck Pfr. Karl Braun und, was sich erst direkt vor dem Gespräch herausstellte, Pastoralreferent Thomas Hußmann zum Gespräch hinzu gebeten. Vom Kooperationsausschuss unserer Gemeinde konnten an diesem Nachmittag nur Eva-Maria König, Bernhard Lorbach, Arnd Bünker und Christoph Weyer teilnehmen.
Im Gespräch hat Eva-Maria König zunächst unsere Anliegen vorgetragen, wie sie zuletzt in der Gemeindeversammlung am 07.09.2007 formuliert wurden. Hernach hat sie einen Blick auf die bisherigen Verhandlungen mit der Pfarrgemeinde Heilig Geist geworfen und ist insbesondere auf die Schwierigkeiten eingegangen, die sich im Verlauf der Gespräche herausgestellt haben. Schließlich äußerte sie unsere Sorge, dass St. Sebastian sich in einer fusionierten Pfarrgemeinde auflösen und die in den letzten Jahren aufgebaute Pastoral unserer Gemeinde keine Fortführung erfahren werde.
Nach einem kurzen Statement von Pfr. Braun und Herrn Hußmann - sie sprachen eher allgemein von Vorwürfen und Verdächtigungen, die im Raum stünden - nahm Weihbischof Overbeck Stellung. Er habe die Entscheidung herbeigeführt, um den Pastoralplan für die Stadt Münster vor dem Ruhestand des Bischofs umzusetzen. Dieser Plan sei in Absprache mit den Pfarrgemeinden beschlossen worden und von ihm nicht zu verantworten. Weiter habe er die Erfahrung gemacht, dass es besser sei, Strukturfragen vor inhaltlichen Konzepten zu klären. Das schaffe Klarheit und Sicherheit. Im Übrigen sei die Gemeinde St. Sebastian in die geordneten Strukturen einer katholischen Pfarrei zurückzuführen, da sich in den letzten Jahren ein gewisses "Eigenkirchenwesen" eingestellt habe. Für das weitere Vorgehen schlage er einen moderierten Prozess zwischen den beiden Pfarrgemeinderäten vor, den er im Auge behalten wolle. Gerne komme er auch in die Gemeinde, um seinen Beschluss zu vermitteln.
Am vergangenen Freitag, dem 26.10.2007, hat sich der Kooperationsausschuss zu einer Analyse des Bischofsgesprächs getroffen. Die im Gespräch ausdrücklich und indirekt ausgesprochenen Vorwürfe Overbecks, vor allem den Vorwurf der "Eigenkirchlichkeit", weist der Ausschuss entschieden zurück. Er wird einen Brief an Weihbischof Overbeck formulieren, in dem er ihn zur Rücknahme der Vorwürfe auffordert. Gleichzeitig wird der Pfarrgemeinderat den Weihbischof zu einem Gespräch einladen, wie von ihm selbst vorgeschlagen. Der Termin wird bekannt gegeben, sobald er feststeht.
Für den Kooperationsausschuss: Christoph Weyer
Sonntag, 28. Oktober 2007
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